Mit der zunehmenden Bedeutung von standortübergreifenden Netzwerken für die Geschäftsprozesse von Unternehmen entwickelt sich auch ihre Technologie ständig weiter. Bestimmten anfangs Festverbindungen die meist sternförmige Infrastruktur der Firmennetze, liegt heute eine standardisierte, vermaschbare Ebene über dieser Infrastruktur. Sie ermöglicht die Integration einzelner Standorte über Providernetze zu hochverfügbaren virtuellen Netzwerken.

Anfangs wurden fast ausnahmslos exklusive Standleitungen*  zur Unternehmensvernetzung eingesetzt. In der Regel als physikalische Verbindung zwischen zwei Standorten geschaltet, haben sie vor allem den Vorteil reservierter Bandbreite (Datenübertragungsrate).

Durch die Entwicklung des Internets in den Neunziger-Jahren kam eine Alternative zu den Festverbindungen auf: Virtual Private Networks (VPNs) über das freie Internet. Als abgeschlossene Benutzergruppen an einem öffentlichen Netz arbeiten sie mit verschlüsselten Tunneln auf Basis privater IP-Adressen*. Da die Nachrichtenströme eines VPNs im öffentlich zugänglichen Netz zunächst nicht von Sender zum Empfänger gelenkt, also geroutet werden, sind auch die VPN-Standorte untereinander zunächst nicht erreichbar. Erst manuell eingerichtete, abgesicherte Tunnel verbinden sie miteinander. Großer Nachteil dieser Methode ist der hohe Konfigurationsaufwand. Darüber hinaus werden Zusatzinformationen produziert, die ausschließlich für den Transport notwendig sind, gleichzeitig aber Bandbreite belegen. Sollen beispielsweise alle Filialen eines Unternehmens in einem Netzwerk untereinander kommunizieren, müssen bei drei Standorten drei Tunnel konfiguriert werden, bei sechs Standorten sind es bereits fünfzehn usw.
 
Die VPN-Technologie hat sich permanent weiterentwickelt. Zunächst wurden die inzwischen weit verbreiteten Übertragungstechniken ATM** und Frame Relay*** genutzt. Beide Techniken ermöglichen die Priorisierung wichtiger Daten sowie große Bandbreiten, sind aber nur eingeschränkt flexibel. Mit der Verbreitung des Internets traten über IP vernetzte VPNs in den Vordergrund. Viele Unternehmen wickeln heute ihre interne Datenkommunikation darüber ab. Allerdings bieten sie ohne Zusatzmaßnahmen wenig Sicherheit. Dafür sind IP-VPNs eine sehr kostengünstige Lösung, denn Internetzugänge sind inzwischen in jedem Unternehmen vorhanden.